Trauerfeier

Trauer leben

Es ist traurig und tut weh, einen Menschen zu verlieren, der einem nahe stand. Manchmal ist es gar nicht zu fassen, was da geschehen ist. Manchmal weiß man nicht, wie es  jetzt weitergehen soll. Manchmal kann man auch aufatmen, dass ein leidender Mensch friedlich eingeschlafen ist. Abschiednehmen geschieht immer wieder auf neue und ganz eigene Weise.

Dazu braucht es seine Zeit. Es ist gut, diese Zeit der Trauer zu leben und zu gestalten. Dazu gehören die Gespräche mit Vertrauten und Freunden. Dazu gehören die Erinnerungen an den Verstorbenen. Dazu gehört auch, den Toten würdig auf seinem letzten Weg zu begleiten und zu bestatten.

Die Geistlichen der Lutherkirche stehen Ihnen gerne bei. Wir nehmen Ihre Trauer ernst und gestalten mit Ihnen die Trauerfeier. Wir tun es im Vertrauen, dass der Tod nicht das letzte Wort hat. Gott will Leben. Er hat Christus durch den Tod zur Auferstehung geführt. Er hat auch uns neues Leben verheißen.

Nehmen Sie Kontakt mit uns auf: Pfarramt Tel. (0911) 444000
 

Trauerfeiern sind in der Lutherkirche möglich

Durch die Änderung der Bestattungsordnung sind Trauerfeiern mit dem Sarg des Verstorbenen jetzt auch in Kirchen außerhalb eines Friedhofs, also auch in der Lutherkirche möglich. Vorteil einer Trauerfeier in der Kirche: der kurze Weg der Trauergäste am Hasenbuck und die Möglichkeit, die Trauerfeier in Absprache mit dem Pfarrer oder der Pfarrerin ganz individuell und ohne Zeitbeschränkung, wie in den städtischen Trauerhallen üblich, zu gestalten. Wer eine Trauerfeier in der Kirche wünscht, muss das beim entsprechenden Bestattungsinstitut ausdrücklich sagen. Den Termin sollte man dann gleich mit dem Pfarramt absprechen.

In der Regel führt der Pfarrer oder die Pfarrerin ein Trauergespräch mit den Angehörigen, in dem über die Trauerfeier und über den Lebenslauf des Verstorbenen gesprochen wird. Es findet im Pfarramt oder bei den Angehörigen statt, sofern sie in der Gemeinde wohnen.

Auch wenn Sie nicht sofort einen Pfarrer oder eine Pfarrerin erreichen können, haben Sie bitte keine Sorgen. Es steht Ihnen immer, auch in den Ferien und in den Urlaubszeiten ein Geistlicher zur Verfügung. Genaueres erfahren Sie über das Pfarramt (Ansage auf dem Anrufbeantworter).

 

Mut zur Trauer

von Pfarrer i.R. Walter Lupp

„Als mein Mann gestorben war, habe ich gemerkt, wer meine wahren Freunde sind.“ Sie sagt diesen Satz mit viel Bitterkeit. Immer wieder legt sich diese Enttäuschung auf ihr Gesicht. Immer wieder in langen Trauergesprächen.

Es stimmt schon, Trauer ist keine Krankheit. Die meisten Menschen kommen mit dem Tod eines Angehörigen ganz gut allein zurecht. Sie brauchen keine besondere Hilfe in ihrer Trauer. Andere reißt es mit einer ungeheuren Wucht aus ihrem gewohnten Leben. Nichts stimmt mehr. Alles dreht sich in einem wirren Taumel. Der Tod hat einen lieben Menschen aus ihrem Herzen, aus ihrer Seele gerissen. Sie brauchen lange bis sie einigermaßen mit sich selber zurecht kommen. Wen wundert da ihre Empfindlichkeit? Ihre Unsicherheit zwischen sich am liebsten ganz tief einkapseln und dem zaghaften Versuch wieder auf Menschen zuzugehen? Wer immer ihnen begegnet hat es schwer das Richtige zu tun oder zu sagen.

Manche meinen, wir hätten in unserer Gesellschaft keine Zeit und keinen Raum mehr zum Trauern. Das mag sein. Ich spüre dennoch viel Anteilnahme, viel Bereitschaft Trauernden beizustehen – so gut man es halt kann.

Ganz nüchtern gesprochen geht es in der Trauer darum, die Realität – dass da ein lieber Mensch gestorben ist und nicht mehr da ist – mit meinem inneren Gefühl – ich möchte aber, dass er noch da ist – irgendwie in Einklang zu bringen. Eine schmerzhafte Aufgabe, die Zeit braucht und Menschen, die gut zuhören können. Am wenigsten nützen Trauernden gute Ratschläge, auch christliche Ratschläge. Trauernde halten Allgemeinplätze schlecht aus: „Das Leben geht weiter und die Zeit heilt Wunden!“ oder auch nur die Frage „Wie geht es Ihnen denn?“. Jetzt ist wirklich die Zeit des Zuhörens und dazu braucht es nur Zeit und Geduld. Natürlich ist es schwer, sich immer wieder die gleichen Geschichten anhören zu müssen. Aber genau darauf kommt es an. Dem Trauernden mein Ohr zu leihen. Er muss immer wieder – wie ein Tier, das seine Wunden leckt – davon erzählen, was ihm so unfasslich und was ihn so weh tut.

Die „wahren Freunde“ von denen unsere Trauernde so bitter enttäuscht war, haben sicher aus Unsicherheit sich nicht mehr gerührt. Wussten nicht, was sie sagen sollen in so einer Situation. Dabei wäre es so schwierig nicht gewesen: zeigen, dass ich für dich da bin und viel, viel zuhören. Mehr braucht‘s nicht zum Trauern.